EIGE ist überzeugt: erst wenn sich in Europa Formen partnerschaftlicher Arbeitsteilung in Beruf und Familie durchgesetzt haben, wird sich auch der Gender-Pay-Gap verringern.
Dass der Gender-Pay-Gap nämlich trotz steigender Erwerbsbeteiligung und steigendem Bildungsniveau von Frauen und dem Bedeutungsgewinn partnerschaftlicher Arbeitsteilung weiter fortbesteht, führt EIGE vor allem auf die familienbedingten Auszeiten, die Präferenz von Teilzeit zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die noch weit verbreitete Organisationskultur, Präsenz, Verfügbarkeit und lange Anwesenheitszeiten als besonders wertvoll zu erachten, zurück.
Europaweit gilt, dass der Gender-Pay-Gap mit der Karrierestufe und den familiären Anforderungen ansteigt, während er in der Phase des Berufseintritts noch relativ gering ist. Ebenso gilt, dass der Gender-Pay-Gap zwischen verschiedenen Jobs zwar variiert, aber in allen Sektoren Frauen weniger als Männer verdienen. Weiter verschärft wird der Einkommensunterschied durch die deutlich geringere Inanspruchnahme von Vereinbarkeitsinstrumenten wie Elternzeit, Teilzeit und flexible Arbeitszeit durch Väter. Auch dies belegt die letzte EIGE-Studie.
Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) ist eine EU-Agentur mit Sitz in Vilnius, die sich in der EU und darüber hinaus für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt. Zu diesem Zweck unterstützt das EIGE u.a. die themenbezogene Forschung.
EIGE (Hrsg.) (2019): Tackling the gender pay gap: not without a better work-life balance. https://eige.europa.eu/publications/tackling-gender-pay-gap-not-without-better-work-life-balance?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=work_life_balance_a_top_eu_priority&utm_term=2019-12-09