Ärzt*innen sehen sich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nach wie vor im Nachteil. Dies belegt eine aktuelle Befragung des Ärztlichen Kreis- und Bezirksverbandes München (ÄKBV) unter 1.800 Medizinern in der bayerischen Landeshauptstadt. Besonders unzufrieden sind im Krankenhaus beschäftigte Ärztinnen und Ärzte. Sie wünschen sich eine flexible Kinderbetreuung und einen Notfallbetreuung, falls die reguläre Kinderbetreuung ausfällt, vor allem aber planbare Arbeitszeiten und Mitsprache bei der Gestaltung der Dienstpläne. Lediglich 20 Prozent der Krankenhausärzt*innen haben Einfluss auf ihre Arbeitszeitgestaltung. Außerdem würden 86 Prozent der Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus im Sinne einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung gern ihre Arbeitszeit reduzieren.
Auf die strukturellen Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie reagieren Ärztinnen nach wie vor mit Einschränkung ihrer beruflichen Ambitionen. Sie stellen häufiger ihre Karriere zurück, nicht wenige kündigen aus familiären Gründen ihren Arbeitsplatz im Krankenhaus. Etwas anders stellen sich die Herausforderungen für die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte dar. Deren Kernherausforderungen drehen sich um die Organisation von Vertretung und die Anforderung von Notdiensten.