Die Anhebung der Regelarbeitszeit erhöht die Zahl der Erwerbstätigen jenseits der 60 sichtbar. Seit 2012 arbeiten jedes Jahr mehr Personen, die schon 65 Jahre alt sind und die Regelarbeitszeitgrenze noch nicht erreicht haben.
2015 lag die Erwerbstätigenquote bereits deutlich über jener von 2010. Von den 60-jährigen waren 2015 fast 70 Prozent erwerbstätig. 2010 waren es fast 30 Prozent weniger. Vergleichbares gilt auch noch für die 61- und 62-jährigen. Erst bei den 63-jährigen sinkt die Zahl der noch Erwerbstätigen auf unter 40 Prozent ab.
Die Erwerbsbeteiligung der über 60-jährigen weist einen deutlichen Geschlechterbias auf. Die Erwerbsquote der Männer ist etwas mehr als doppelt so hoch wie jene der Frauen. Darüber hinaus sind die über 60-jährigen umso eher erwerbstätig, je höher qualifiziert sie sind.
Noch ist unklar, welche konkreten Herausforderungen mit dem Anstieg des Rentenalters einhergehen werden. Die Bewertungen fallen ambivalent aus und reichen von der Betonung der gesundheitlichen Risiken bis hin zur neuen Sinnstiftung.
Rein, Thomas (2016): Arbeiten im Rentenalter: Erwerbstätigkeit 65 plus in Europa. IAB: Aktuelle Berichte 25/2016.