Im Jahr 2015 haben insgesamt 441.899 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Das sind etwas weniger als die Hälfte der Flüchtlinge, die sich akutell in Deutschland aufhalten. 26,5 Prozent der Asylbewerbenden in Deutschland war unter 16 Jahre alt. Ein Drittel war weiblich, zwei Drittel männlich. Besonders ausgeprägt ist der Geschlechterunterschied bei den unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen, aber auch noch in der Altersgruppen zwischen 20 und 30 Jahren. Der Überhang männlicher Flüchtlinge lag bei den 16- bis 18-Jährigen bei 79,4 Prozent. Von den 18-25-Jährigen waren 80,3 Prozent Männer. In der Altersgruppe der 25-30-Jährigen betrug der Anteil der Männer 75,6 Prozent, die bereits Asyl beantragt haben. [1]
Aus dem Jahr 2014 ist bekannt, dass darüber hinaus der Männeranteil besonders hoch ist, wenn die Flüchtlinge aus Syrien, Arabischer Republik, Eritrea oder Somalia kommen. Er lag für diese Herkunftsländer zwischen 26 und 29 Prozent. [2]
Insgesamt ist der Faktor Geschlecht in der Asylstatistik unserer Ansicht nach zu wenig durchgängig berücksichtigt. So ist weder die Herkunft noch die Religionszugehörigkeit noch die Bewilligung von Asylanträgen nach Geschlecht differenziert erhältlich.
[1] BAMF (2015), Aktuelle Zahlen zu Asyl, Dezember 2015 (https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/statistik-anlage-teil-4-aktuelle-zahlen-zu-asyl.pdf?__blob=publicationFile)
[2] BAMF (2015), Das Bundesamt in Zahlen 2014. Asyl, Migration und Integration. Nürnberg, S. 22.