2020 steht im Zeichen der Gleichstellung. Und das ist richtig: Von echter Gleichstellung sind wir noch weit entfernt. So hat es auch Familienministerin Franziska Giffey in ihrer ersten Pressekonferenz des Jahres formuliert und die Verabschiedung einer Gleichstellungsstrategie einschließlich der Gründung eines Gleichstellungsinstituts angekündigt.
Im Kern geht es ihr um:
- den weiteren Abbau des Gender-Pay-Gaps
- die Förderung von Frauen in Führung
- die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen
- die Förderung einer partnerschaftlichen
Arbeitsteilung in Beruf und Familie
Giffeys Gleichstellungspolitik adressiert dabei auch die Männer. „Nur partnerschaftlich kommen wir weiter“. So das Motto des Gleichstellungsjahres.
Als Beispiele für die konkrete Gleichstellungspolitik hierzulande stellte Bundesministerin Giffey zwei Förderprojekte vor: Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) und das Projekt „Männer stärker in die Gleichstellungspolitik“ vom Bundesforum Männer.
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv wird ab 2020 institutionell und mit jährlich 1,85 Millionen Euro gefördert. Mit dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv soll sichtbar werden, was die deutsche Frauenbewegung erkämpft hat. „Denn: Gute Politik – auch in der Gleichstellung – braucht Erinnerung. Ohne Kenntnis der Vergangenheit ist keine Politik für heute und morgen möglich“, so Franziska Giffey.
Ab Februar bis Mitte 2022 fördert das Ministerium das Projekt „Männer stärker in die Gleichstellungspolitik – Vernetzung, Beratung, Ansprache und Unterstützung“ vom Bundesforum Männer (Gesamtfördersumme: 1,15 Mio. Euro). Ziel ist die qualitative Weiterentwicklung der Männerberatung und -arbeit, flächendeckende Vernetzung und Unterstützung des Auf- und Ausbaus der männerfokussierten Beratung.
Als ein weiteres Projekt wird die Weiterbildung von Multiplikatoren für männerfokussierte Beratung durch den Sozialdienst katholischer Männer – SKM Bundesvorstand e.V. gefördert. Es baut die Beratungskompetenzen von Männern in vorhandenen Beratungseinrichtungen aus und hilft Fachkräften, ihre beruflichen Kompetenzen für die beratende Praxis mit Jungen und Männern in Krisensituationen zu erweitern. Dieses Projekt wird vom BMFSFJ bis Oktober 2022 mit insgesamt rund 800.000 Euro gefördert.
Ganze 21 Millionen Euro stehen dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für entsprechende Projekte zur Verfügung. Hinzu kommen im Jahr 2020 35 Millionen Euro aus dem neuen Bundesprogramm „Gegen Gewalt an Frauen“ zur Stärkung der Beratungsstellen und Frauenhäuser.