Schnelle Integration in den Arbeitsmarkt lautet die Devise der aktuellen Flüchtlingsdebatte. Erste Orientierung für betriebliches Handeln bietet der bereits 2013 erschiene Sammelband von Nina Bessing und Helga Lukoschat.
Die Studienbeiträge analysieren, inwiefern im Rahmen betrieblicher Innovationsmaßnahmen Geschlechterunterschiede bzw. soziale und kulturelle Vielfalt für betriebliche Innovationsprozesse stärker nutzbar gemacht werden können.
Untersucht wurden hierzu Innovationsprozesse in Produktionsgroßbetrieben der Medizintechnik, Automobilindustrie, Pharmaindustrie, Konsumgüterindustrie, Informations- und Kommunikationstechnologie. Neben den Marktvorteilen, die Unternehmen aus einer stärkeren Berücksichtigung von Geschlechter- und Diversitätsaspekten in der Produktentwicklung erwarten können, betonen die Autorinnen insbesondere auch die hohe Bedeutung heterogener Teams für Innovation – sowohl innerbetrieblich als auch marktwirtschaftlich.
Ausführlich stellen die Autorinnen die Erfolgsfaktoren einer diversitätsgerechten Unternehmensführung dar. Auf den Punkt lassen sich die Studienergebnisse jedoch in einer Empfehlung zusammenfassen: Vielfalt wertschätzend fördern und nutzen, sich gleichzeitig auf gemeinsame Ziele und verbindliche Vorgaben verständigen und dabei Entscheidungen und Prozesse möglichst transparent machen.
Nina Bessing und Helga Lukoschat (Hg.): Innovation durch Perspektivenvielfalt Impulse für die industrielle Praxis aus der Gender- und Diversity-Forschung, 2013, Berlin und Toronto (Verlag Barbara Budrich).