Das Verarmungsrisiko Alleinerziehender und ihrer Kinder ist ungebrochen hoch. Mehr noch: die Armutsrisikoquote der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen. Im Vergleich: 2005 lag das Risiko, in Einkommensarmut zu geraten, bei Alleinerziehenden noch bei 39,3 Prozent. 2015 ist sie auf 43,8 Prozent angestiegen.
Bei Paarfamilien liegt das Armutsrisiko in Abhängigkeit von der Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder derzeit laut Daten des Mikrozensus zwischen 9,8 Prozent (bei zwei Erwachsenen mit einem Kind) und 25,2 Prozent (bei zwei Erwachsenen mit drei oder mehr Kindern). Im Gegensatz zur Armutsquote der Alleinerziehenden ist die Quote bei Paarfamilien in den Jahren zwischen 2005 und 2015 zudem gesunken, 2005 betrug sie noch zwischen 11,6 und 26,3 Prozent. So hängt das Risiko, in Armut zu geraten, nach wie vor stark von der Familienform, in der Kinder aufwachsen, ab.
Dabei steigt die Armutsquote der Alleinerziehenden, obwohl ihre Erwerbstätigenquote seit Jahren zunimmt. Das heißt: Arbeit schützt nicht unbedingt vor Armut. Als Ursachen können Beschäftigungen im Niedriglohnsektor oder in instabilen oder befristeten Arbeitsverhältnissen in den sogenannten frauentypischen Branchen, wie etwa in der Dienstleistungsbranche und im Pflegebereich, und den damit einhergehenden geringen Löhnen, identifiziert werden.
Zu diesen Ergebnissen kam jüngst erst wieder der Armutsbericht 2017.
Zur Stellungnahme des paritätischen Gesamtverbands: http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/alleinerziehende