Die Revolution wird zum Kampf der Geschlechter. Dass dies so ist, überrascht die in Kanada aufgewachsene Immunologin, Journalistin und Muslima Sheeren El Feki wenig. In ihrem gerade erschienenen Buch „Sex und die Zitadelle“ analysiert sie das Verhältnis der Geschlechter.
Ihr Buch basiert auf mehrjähriger intensiver Recherchearbeit in der arabischen Welt. Viele Frauen und Männer hat sie zur Rolle von Sexualität und ihre Ausprägungen befragt. So gewinnt sie Erkenntnisse über Rollenverständnisse, über legitime und tabuisierte Formen von Sexualität.
Persönlich Erlebtes kommentiert sie vor dem theoretischen Hintergrund westlicher und arabischer Literatur- und Philosophiegeschichte. So offenbaren sich die auch für die arabische Welt die engen Zusammenhänge zwischen Sexualität, Kultur, Wirtschaft und Machtverhältnissen. Und wenn am Tahirplatz Männer über Frauen herfallen, so verweist dies in der gesamten Dramatik zugleich auch auf die Dramatik der tobenden gesellschaftlichen Machtkämpfe und virulenten Vorstellungen einer grundsätzlich ungleichen Machtverteilung.
(mantl)
Shereen El Feki: Sex und die Zitadelle. Liebesleben in der sich wandelnden arabischen Welt – übersetzt von Thorsten Schmidt, Erscheinungsdatum: 25.02.2013, Fester Einband, 416 Seiten, ISBN 978-3-446-24152-7, Hanser Berlin
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