Auch 2017 lag der Anteil der Frauen unter den Führungskräften in Deutschland unter 30 Prozent. Lediglich 29,2 Prozent der Führungskräfte waren weiblich. Damit hatten Frauen kaum häufiger eine Führungsstelle inne als noch vor 20 Jahren. Damals lag der Frauenanteil unter Führungskräften bei 26,6 Prozent. Dies teilte im September das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand aktueller Ergebnisse zur Qualität der Arbeit mit.
Darüber hinaus bestehen die branchenspezifischen Unterschiede fort: In den klassischen Frauenerwerbsbereichen Erziehung und Unterricht (64,6 %) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (61,3 %) arbeiteten auch 2017 mehr Frauen in Führungspositionen als Männer.
Neben dem Geschlechterbias in Führungspositionen untersuchte Destatis auch die Arbeitszeiten und kam zum Ergebnis, dass 2017 10,7 % der Vollzeiterwerbstätigen gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten und dies doppelt so häufig Männer (13,0 %) als Frauen betrifft (6,3 %).
Zudem gilt: je älter, desto länger die Arbeitszeiten. Während 2,0 % der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, lag dieser Anteil bei den Vollzeiterwerbstätigen zwischen 55 und 64 Jahren bei 13,6 %. Einer der Gründe ist der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften, die eher in höheren Altersgruppen zu finden sind und kaum mit Familie und Freizeit zu vereinbaren sind.
Zu den Führungspositionen zählen Vorstände und Geschäftsführer*innen sowie Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen. 2017 waren 4,6 % aller Erwerbstätigen Führungskräfte.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/09/PD18_362_122.html.